Meine Keramikherstellung - Porzellanklinik Hinz

Porzellanklinik im Fredersdorfer Keramikstübchen
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  Meine Keramikherstellung    

Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit der Herstellung von Keramik.
Tief in den Thüringer Bergen, bei Eisenberg, lagert schöner roter Ton.
In der Nähe des Harzes, bei Rossbach, wartet der  cremeweiße Ton auf seine Bearbeitung durch die Hand des Töpfers. Alle in meiner  Werkstatt stehenden Gefäße haben an diesen Orten ihren Ursprung.
Der Ton – noch durch Gesteinsablagerungen verunreinigt,  wurde von mir per Hand geschlämmt, gerührt, gemischt, gesiebt, in Gipsschüsseln  getrocknet und in Folie kühl gelagert. Vor der Formgebung wird er etwa 30 mal  geschlagen (geknetet, mit Draht getrennt und aufeinandergeschlagen), so dass er  luftfrei und homogen ist.
Nun plane ich meine Werke, aber bis zum fertigen Produkt  sind noch viele Handgriffe erforderlich: Drehen, Trocknen, Abdrehen, Henkeln,  Trocknen, Bemalen, Brennen. Nach gründlichem Trocknen erfolgt der erste Brand,  das Schrühen, bei einer Temperatur von 900 Grad C.  Noch bei 600 Grad Celsius  gibt der Ton das letzte chemisch gebundene Wasser ab. Nach Erreichen von 950  Grad Celsius ist der Ton soweit verfestigt, dass er nicht mehr verformt werden  kann.
Man nennt ihn jetzt Scherben, was nicht heißt, dass alles  kaputt sein muss. Die Scherben werden nun mit der Glasur versehen und eventuell  auch mit einer Bemalung. (Fayance – Aufglasurmalerei).
Nach Entfernen aller Glasur am Boden der Gegenstände – sie  würden sonst im Brand anfließen und nur durch ihre Zerstörung lösbar sein –  kommen sie zum Glattbrand in den Ofen. Der erfolgt bei einer Temperatur von 1040  – 1080 Grad Celsius und dauert ca. 7,5 Stunden. Der Ofen darf erst nach ca. 24  Stunden geöffnet werden, bei einer Temperatur unter 100 Grad Celsius, sonst gibt  es Kühlrisse. Deshalb muss man sich in Geduld üben. Es ist immer eine  Überraschung, in welcher Weise die Schöpfungen gelungen oder auch – was  nicht selten geschieht – misslungen sind.
Da alles ausschließlich in reiner, ursprünglicher  Handarbeit gefertigt ist, wird von Kennern auch gerne der Preis dafür gezahlt. Immerhin aber bleibt er immer unter dem tatsächlichen Wert der Unikate, denn um  solche handelt es sich ausschließlich. Jedes ist ein handgefertigtes  Einzelstück.
Als Kind der ehemaligen DDR war ich bestrebt, einen Beruf  in dieser Richtung zu erlernen, das war nicht möglich. So holte ich mir selbst den Ton aus einer Grube in Thüringen und begann zu töpfern.
Die Unikate waren damals sehr begehrt...

Nach der Wende war das nicht mehr so, der für uns neue Markt wurde mit Keramik überschwemmt.   
So suchte ich nach Auswegen mit Nützlichem und kam, auch  durch eine Nachfrage, zur Porzellanrestauration. Viele alte und schöne Sachen, die sonst weggeworfen würden, kommen so wieder zu neuem Glanz...
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