Gedanken zur Tierdeportation

 Vier Uhr morgens.

Herbst - Dunkelheit.

In mein geöffnetes Fenster

Dringen Schreie aus höchster Not

 Sie lassen mich

Erschreckend

erstarren –

Bauern sind hart.

Ich sehe hinaus.

Aus Wärme und Dunkelheit des Stalles getrieben

Stoßen sie schreiende Schweine auf Lastwagen.

Platz für neue Tiere.

Im Radio erklingt

Der Holzschuhtanz – dem Herrscher Mensch

Über Leben und Tod.

 Was wissen schon

 Großstadtmenschen

Sie kaufen

 totes Fleisch

Das schreit nicht mehr

Das liegt zerschnitten

ausgeblutet.

 Sie essen mit Behagen

 Schuld beladen

Die wehen Teile des „Nutztierlebens“:

Und das Leid,

Qual und Vergewaltigung.

 

 Jutta Hinz