E i n  Schicksal?

Es lebt ein Hund, seit Jahren schon,

in einem Zwinger auf Beton.

 

Sieht nur die Mauern,

weiß nichts von Sonne,

spürt niemals ihre heiße Kraft.

Verwehrt ist ihm die Lebenswonne,

die Laufen Lauftieren verschafft.

 

Weicher Schnee lässt ihn nur frieren

Und im Wind verlieren lebenspralle Artgerüche

Ihren wehen Ruf....

 

Keine Hand will ihn je streicheln

Oder mit ihm spielen – oder ihm die Freiheit geben

Und geselliges Hundeleben.

Wie es war – als Welpe noch –

Der mit lachender Neugier die Welt beroch.

 

Jetzt ist er einsam und vergrämt.

Duckt sich nieder – vor Angst gelähmt,

kommt etwas Fremdes auf den Hof.

 

Er durfte nie seinen Zwinger verlassen.

Und wär’ er ein Mensch,

so würde er hassen.

 

Jutta Hinz