Alles für’s Geld

Gelder locken.
Enten, Gänse stehen trocken
Dichtgedrängt auf welkem Land.
Sonnenglut fällt prall hernieder.
Das einst strahlende Gefieder
Liegt verstaubt im heißen Sand.
Einem Segen gleicht der Regen,
flüsternde wohlige Schauer
Lösen sie aus matter Trauer.
Das Element versickert rasch.
Stinkender Matsch bleibt zurück.
Verwehrt durch den Menschen:
artgewolltes Glück.
Der Mensch bringt Futter am Abend,
gibt ihnen Wasser -
wie wohl das tut!
Zufrieden ist er - „die fressen doch gut!“
Beschränktes Sein dem kurzen Leben.
Der Mensch erhält sein Geld.
Gewonnen aus Qual -
Der Tiere Hohn!
Und einmal klemmen sie dann bang
In engen Käfigen aus Draht:
Gebrochene Glieder, Hunger und Durst
Viele, viele Stunden lang.
Kein Futter, kein Wasser.
Nur Hitze und Nacht.
Und schreiend durch’s Messer,
das den hängenden Tieren
es geht wohl nicht besser -
ihr zweckerfülltes Ende macht.


Jutta Hinz